Manuela Schorsy studierte von 2017 bis 2021 "Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" an der Hochschule Esslingen. Von 2021 bis 2024 belegte sie den Studiengang "Umweltschutztechnik" an der Universität Stuttgart. Ihre herausragende Masterarbeit mit dem Titel "Vergleich von Regenwasserbewirtschaftungsanlagen zur Nutzung (RWB-N) und verstärkten Regenwasserrückhaltung (RWB+) hinsichtlich ihres Potentials zur Stärkung der Resilienz der Siedlungsinfrastruktur" wurde von Eduard Rott (Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft) betreut.
Die Arbeit schließt eine Forschungslücke, indem sie 100 Varianten von sieben Regenwasserbewirtschaftungs (RWB) - Anlagentypen unter identischen Randbedingungen vergleicht und damit eine systematische Grundlage für klimaresiliente Stadtplanung schafft. Sie verknüpft Starkregenschutz, Wassernutzung, Verdunstung und Versickerung in einem einheitlichen Framework. Diese Themen sind angesichts zunehmender Extremwetterereignisse unmittelbar relevant. Die Arbeit ist sehr praxisorientiert mit geringer wissenschaftlicher „Novelty“ (viele empirische Annahmen).
Zusammenfassung
In der Arbeit wurden die Potentiale von Regenwasserbewirtschaftungsanlagen (RWB-Anlagen) zur Anpassung der urbanen Siedlungsinfrastruktur an Extremwetterereignisse wie Starkregen, Hitze und Trockenheit untersucht. Dafür wurden insgesamt 100 verschiedene Varianten von RWB-Anlagen modelliert und mittels realer Klima- und Starkregendaten für die gegensätzlichen Modellgebiete Berlin und Köln ausgelegt. Mit Hilfe von einheitlichen Langzeitsimulationen im Zeitraum von 2014 bis 2023 wurden für jede Anlagenvariante die Wasserbilanzen erstellt und gemeinsam mit den Auslegungsergebnissen zur Auswertung zusammengeführt. Auf dieser fundierten Datengrundlage wurde ein Vergleichstool entwickelt, das erstmalig einen effizienten und zielgerichteten Vergleich verschiedener RWB-Anlagenvarianten ermöglicht. Im Tool werden die Anlagen anhand von Kennzahlen bewertet, die ihre Eignung für die Zielsetzungen Starkregenvorsorge, Regenwassernutzung, Verdunstung und Versickerung widerspiegeln. Durch vielfältige Anpassungs- und Gewichtungsmöglichkeiten erlaubt diese Multikriterienanalyse eine präzise, standortspezifische Bewertung der Anlagen. Sie zeigt auf, welche Anlagenvarianten bei unterschiedlichen Bedingungen am besten für die jeweiligen Zielsetzungen geeignet sind, um effizient Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz der Siedlungsinfrastruktur auszuwählen und damit zur Anpassung an Extremwetterereignisse und den Klimawandel beizutragen.